Hallo Frau Nehls,
heute
schreibt Ihnen einmal ein etwas ungewöhnlicher Fan von Ihnen und Sie werden
sich vielleicht wundern, dass auch ich die Homöopathie für Tiere kennen gelernt
habe. Mein Name ist Eberhardt und ich bin ein richtig kerniger und
gutaussehender, kräftiger Schweine-Mann. Ein Eber, vielleicht deshalb mein
passender Name…
Ich
wohne auf einem Bio-Bauernhof, so richtig idyllisch, wie es sich die Menschen
immer vorstellen, wenn sie die Schnitzel aus der Plastik-Verpackung nehmen und
die bunten Bilder auf der Plastikfolie sehen. Dass das für die überwiegende
Zahl meiner Artgenossen leider nicht das Zuhause ist, ist ja allseits bekannt.
Mein
Job ist es, für genügend Nachschub an Bio-Schweinefleisch zu sorgen. Und das
mache ich mit dem größten Vergnügen, hehe. Meine Menschen sind sehr zufrieden
mit meiner Arbeit und umsorgen mich deshalb auch sehr gut. Auch im letzen Jahr,
als es mit dem Nachwuchs plötzlich nicht mehr so gut klappte.
Ich
weiß wirklich nicht, was da los war aber die Menschen sagen, dass ich an Hormonstörungen litt und mein Hormonhaushalt wohl etwas aus dem Gleichgewicht gekommen
ist. Es gab Tage, da war ich schon ganz aufgeregt, wenn ich nur eine Dame von
weitem sah und dann gab es Tage, da wollte ich von denen nichts wissen und ich
verkroch mich in meinem Stall. Da konnten sie mich umwerben und umgarnen, an
solchen Tagen blieb ich stur und ließ die Damen abblitzen. Dass das nicht gut
fürs Geschäft war, merkte ich, als die Menschen anfingen, sich Sorgen zu
machen, dass der Nachwuchs ausbleiben könnte. Der Tierarzt kam und untersuchte
mein Blut.
Dabei
hat er wohl festgestellt, dass mein Hormonhaushalt manchmal extremen
Schwankungen unterworfen ist. Das ist ja grundsätzlich mal nicht schlimm aber
wenn man einen Job zu erledigen hat…
Zum
Glück darf ich als Bio-Eber ja nicht sofort irgendwelche Medikamente oder gar
Hormone schlucken und meine Menschen machen so was auch nicht heimlich, so dass
erst einmal gar nichts passierte. Naja, ich dachte zumindest, dass gar nichts
passierte, denn die Homöopathie für Tiere mit ihren kleinen weißen Kügelchen,
die sie mir unter mein Futter mischten, bemerkte ich gar nicht. Das einzige,
was ich bemerkte war, dass ich nicht mehr so launisch war. Diese Veränderungen
kamen natürlich nicht sprunghaft von einem Tag auf den anderen, rückblickend
war es eine ganz sanfte Veränderung, die sich über mehrere Wochen entwickelte. Mir
selber fiel es auf, dass ich viel ausgeglichener und meinen Hormonen nicht mehr
so ausgeliefert war. Meine Damen finden das übrigens auch ganz toll und
bemerkten diese Veränderungen noch eher als ich. Wenn sie mich nun sehen,
fangen sie ganz aufgeregt an zu tuscheln und zu quieken. Früher hatten sie
manchmal etwas Angst, wenn ich schlecht gelaunt und mürrisch aus meinem Stall
kam und sie eher ins Hinterteil biss als sie zu umgarnen.
Aber
nun bin ich ein richtiger kleiner Charmeur
geworden, dem die Herzen der Schweinedamen nur so zufliegen…
Ein
fröhliches Grunzen für Sie und Ihr Team von Eberhardt!
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